In den letzten Jahren entstand um den Pavillon ein ausgedehnter Schau- und Sichtungsgarten. Dieser beherbergt inzwischen mehr als 6200 verschiedene Pflanzenarten und ist damit wohl schon einer der
artenreichsten öffentlichen Gärten in Deutschland.
Der Garten ist noch jung. Die meisten Teile des Gartens wurden in den letzten Jahren neu angelegt oder teilweise grundlegend umgestaltet. Beständig entwickelt er sich weiter, getreu dem Motto
Karl Foersters „Wer mit seinen Garten schon zufrieden ist, verdient ihn nicht“. Viele Stauden zeigen sich schon in voller Pracht, während man bei einigen Gehölzen noch ein wenig Geduld haben muß, bis
sie zur vollen Entfaltung gelangen.
Im ältesten Teil des Nepal-Himalaya-Parks findet man die verschiedensten Lebensbereiche. Einen großen Heidegarten, trockene Hänge, feuchte wiesenhafte Beete, trockene und feuchte Schattenlagen, zwei
große Teiche. Durch die Vielzahl von unterschiedlichen Standorten, auch bedingt durch die Hanglage, die den Garten stark strukturiert, ist es möglich, sehr viele unterschiedliche Pflanzen erfolgreich
zu kultivieren.
Ziel unseres Gartens ist es, dem Besucher Anregungen und Schönheit zu bieten, er soll ein Schaugarten im besten Sinne sein, aber kein Showgarten. Es geht nicht darum Moden zu folgen, sondern
um eine umfassende Darstellung der hier in der eher rauen Oberpfalz kultivierbaren Stauden und Gehölze in möglichst naturnaher Zusammenstellung zu präsentieren. Eine wichtige Rolle in diesem
Konzept spielen zahlreiche Wildstauden aus der ganzen Welt, aber auch gute Züchtungen, die hier erprobt und propagiert werden. Vielfalt statt Einfalt, ständige Versuche auch mit ungewöhnlichen
Pflanzen und Pflanzenzusammenstellungen fordern unser kleines Team, zwei Gärtner und zwei tüchtige Saisonkräfte, ständig heraus.
Wir sind der Meinung, dass artenreiche Bepflanzungen nicht nur viel schöner, sondern auch dauerhafter und leichter zu pflegen sind, als tristes eintöniges „Begleitgrün“, wo nur wenige Arten in großen
Stückzahlen verwendet werden. Vorbilder sind unter anderen der Garten von Beth Chatto in Ostengland und Pflanzenverwendungen von Dr. Simon, Marktheidenfeld.
Solch artenreiche, nach Lebensbereichen der Pflanzen, gestaltete Gärten sind Beispiele für Foerster’s „Garten für intelligente Faule“, sie verlangen ein hohes Maß an Pflanzenkenntnis,
Pflanzenverständnis, Sorgfalt, genaues Hinsehen, sind aber mit relativ geringen zeitlichen Aufwand zu pflegen.
Auch wenn viele botanische Elemente eine Rolle spielen, ist unser Garten kein Liebhabergarten, sondern ein öffentlicher Park, es kommt nicht darauf an, besondere Pflanzen unbedingt nur zu
besitzen, sondern darauf, sie ansprechend und dekorativ zu präsentieren. Der Artenreichtum ist kein Selbstzweck, sondern dient dazu, natürliche zu jeder Jahreszeit spannende und erfreuliche
Pflanzenkombinationen zu schaffen. Der Pflanzenlaie soll sich genauso über die bunte Blütenpracht freuen können, wie der Pflanzenkenner über das faszinierende Blatt einer Syneilesis
aconitifolia.
Das Gelände befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch an den letzten Ausläufern des bayerischen Waldes, oberhalb der Donau. Das Klima ist kontinental (dank der Donau gerade noch Winterhärtezone
7a), heiß und trocken im Sommer, meist schneereich und kalt im Winter. Der anstehende Boden ist steinig und besteht aus verwittertem Granit. Die Bodenreaktion ist leicht sauer. Die Böden wurden
teilweise großzügig mit guter, schwerer lehmiger Erde aus der Donauebene verbessert, z.T. im Heidegarten und bei den Rhododendron auch mit Torf.
Besuchen Sie auch den Schlossgarten Dennenlohe: www.dennenlohe.de